Mitteilung zu den Untersuchungen der US-amerikanischen, schweizerischen und brasilianischen Behörden

Singapur, 6. Dezember 2023 - Trafigura bemüht sich um die Beilegung von behördlichen Untersuchungen in den Vereinigten Staaten, in Brasilien und in der Schweiz, welche Zahlungen von ehemaligen Mitarbeitenden über Drittparteien vor ungefähr zehn und mehr Jahren betreffen.

Nach dem Verständnis des Unternehmens beruhen die Untersuchungen teilweise auf Aussagen von Mariano Marcondes Ferraz, einem ehemaligen Trafigura Mitarbeiter, die er im Rahmen einer Vergleichsvereinbarung nach seiner Verurteilung in Brasilien getätigt hat.

Trafigura erwartet, dass die Untersuchungen des US-Justizministeriums betreffend unrechtmässiger Zahlungen in Brasilien in absehbarer Zeit abgeschlossen sein werden, und wird im Jahresbericht 2023 eine Rückstellung in Höhe von [127] Mio. USD ausweisen, die Trafigura Beheer B.V. (TBBV), der damaligen Muttergesellschaft, zur Verfügung gestellt wird.

In der Schweiz hat die Bundesanwaltschaft das Bundesstrafgericht ersucht, die Anklage gegen TBBV zu prüfen, da angebliche unrechtmässige Zahlungen zwischen 2009 und 2011 durch eine Drittpartei an einen ehemaligen Mitarbeiter von Sonangol, dem staatlichen angolanischen Energieunternehmen, nicht verhindert wurden.

Trotz der Bereitschaft von TBBV, eine Lösung im Schweizerischen Verfahren zu finden, hat die Bundesanwaltschaft beschlossen, Anklage zu erheben. TBBV wird sich vor Gericht in Bezug auf die zum betreffenden Zeitpunkt bestehenden Compliance-Regelungen sowie den Anti-Korruptions- und Anti-Bestechungskontrollen verteidigen.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat ausserdem eine Anklage gegen Michael Wainwright, den ehemaligen Chief Operating Officer von Trafigura angekündigt. Herr Wainwright weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück und wird sich vor Gericht dagegen verteidigen. Der ehemalige Sonangol Angestellte und ein ehemaliger Consultant der DT Group (ein Joint Venture, an welchem TBBV. einen Teil der Beteiligung hielt) werden ebenfalls angeklagt.

In Brasilien ist Trafigura Beheer B.V weiterhin in ein laufendes Zivilverfahren verwickelt.

Jeremy Weir, Präsident des Verwaltungsrats und CEO von Trafigura sagte:

"Wir bedauern diese Vorfälle aufrichtig, die gegen unseren Code of Conduct und unsere Werten vertossen. Wir haben über viele Jahre hinweg grosse Anstrengungen unternommen, um bei Trafigura eine Kultur des verantwortungsvollen Handelns zu verankern. Seit dem fraglichen Zeitraum haben wir unser Compliance-Programm und unsere Kontrollmechanismen erheblich verbessert. Dazu gehören obligatorische Ausbildungen für alle Mitarbeitenden, der laufende Investierungen unseres globalen Compliance-Teams und unsere Entscheidung im Jahr 2019, die Nutzung von Drittparteien für die Geschäftsanbahnung zu verbieten."

"Unsere Compliance-Richtlinien und -Verfahren wurden seit 2020 jedes Jahr extern überprüft und entsprechen den rechtlichen Vorschriften und anerkannten internationalen good practice Standards. Diese Vorfälle aus der Vergangenheit spiegeln in keiner Weise das Unternehmen wider, das wir heute sind."

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